Area History 1981 - 1994 (Danke an Andreas und Kalli für die Mithilfe)

Die Siegener Hardrock und Metal Band Area sollte zum Zeitpunkt ihrer Auflösung 1994 auf 2 LPs / CDs zurückblicken, rund 18 Musiker in ihren Reihen eingesetzt und ca. 90 Songs geschrieben haben. Ausserdem war Area mit 13 Jahren Bandgeschichte einer der dienstältesten Bands des Siegerlandes.

 

The early days

Der 19.12.1981 gilt in Fachkreisen als offizielles Gründungsdatum der Band, die später einmal die großen Bühnen Deutschlands erobern (s)wollte ( was sogar teilweise gelang ).

An diesem tag traf sich die erste Besetzung der Band, bestehend aus Andreas Schmidt (voc.), Stefan Krause (git., später bei "Demon's eye"), Kalli Althaus (git.), Joachim Brombach (bass) und Martin Raudzus (Drums) zur ersten Probe im Keller einer WG in der Siegener Tiergartenstraße. Da die Chemie stimmte und es, allen Unkenrufen zum Trotz, keine Probleme zwischen den Öko's und Rockern der Band gab, entschloß man sich, es zusammen zu wagen.

Nach der zweiten Probe stellte sich die Frage nach einem Bandnamen. Gerüchte zur Folge waren sogar Namen wie "Tom Curry and the Pommes Frites" in der näheren Auswahl. Zum Glück hatte sich kurz zuvor K.H. Althaus eine neue Gitarre der Marke Aria zugelegt, welche zu der Erkenntnis führte, den Namen Area in die Waagschale zu werfen. Tatsächlich fand dieser Vorschlag allgemeine Zustimmung, sonst müsste sich der geneigte Fan noch heute mit einem fast unaussprechlichen und auf Lebenszeit mit einem Grundnahrungsmittel für Musiker der 80iger Jahre verbundenen Namen rumschlagen.

Bis November 1983 probten Area in der Tiergartenstraße. Für eine kurze Zeit war auch der Keyboarder Ralf Ohlenburger mit an Bord, konnte sich aber gegen die gewaltige Gitarrenfront nicht durchsetzen und verlies kurz darauf die Band. Das grundlegende Line-up der Band war geboren und sollte sich bis zur Auflösung 1994 nicht mehr ändern.

 

Der erste Gig

Bis November 1983 probten Area im Keller der WG in der Tiergartenstraße in Siegen, bis die WG den regionalen Kampf verloren und dem Städtebaulichem Projekt "HTS". weichen musste.

Allein über diese Zeit könnte der Insider ein Buch schreiben, gehörten doch Äußerungen wie "Ei Du, meine negativen Vibrations machen misch fertisch, isch kann morgen nich zur Uni gehen" zum Probealltag einer aufstrebenden Metal Band.

Am 7. Mai 1982 war es so weit: der erste Gig von Area stand an, das ev. Jugendheim in Siegen war entgegen der Siegerländer Natur offen für Neues und ermöglichte Area ihren ersten Auftritt. An dieser Stelle soll auch einmal besonders betont werden, das, in einer Zeit, als Rockmusik dem frommen Siegerländer als teuflische Bedrohung erschien, das ev. Jugendheim ganz neue Wege im Umgang mit den Jugendkulturen ging. Zur der Zeit noch ein steiniger, unebener Weg, der im Nachhinein Respekt einfordert.

Der Gig fand letztendlich in kleinem Kreis statt, ein Los, das viele Bands der 80iger traf und von der heutigen DSDS Generation nicht nachvollziehbar ist. Bands fangen halt ganz unten an und genau dadurch klingen sie authentisch und nicht nach einem Didi Bohlen Abklatsch.

Fazit des Gigs war, das Area glaubten, im Fahrwasser der Plattenmillionäre zu schwimmen.

 

Proberaumsuche

Leider gab es da immer noch das Problem mit dem fehlenden Proberaum.

Zum Glück konnte die Band übergangsweise im Hause der Eltern Schmidt proben und ausreichende Mengen von Ohropax für Mutter Schmidt (Vater Schmidt war beruflich ständig unterwegs) sorgten für ein angenehmes Probeklima.

Auf die Dauer war das keine Lösung und so folgte der erste nennenswerte Besetzungswechsel: Tom Fuhrmann kam für Stefan Krause und Markus Eckhard ersetzte Martin Raudzus an den Drums. Außerdem zog die Band in die Katakomben einer Nacktbar in Kreuztal-Buschhütten. Obwohl einige Musiker dem Vermieter im Anschluß an die Probe für neue Umsatzrekorde sorgten, war ihm die Musik wohl doch zu laut. Es folgten noch ein weiterer Besetzungs- und Proberaumwechsel, bis Area endlich eine neue Heimat im Ferndorfer Bunker fand.  Zu diesem Zeitpunkt hatte schon Uwe Traut, der ehemalige Gitarrist von Bulllet, Tom Fuhrmann ersetzt.

 

Das Papageien Outfit

Ende 1985 stand ein weiterer Meilenstein für die Band an. Da man sich Stilistisch gefunden und dem Hardrock verschrieben hatte, war es nur die logische Folge, sich um ein entsprechend authentisches Outfit zu kümmern. Norwegerpullis passten da nicht mehr so recht ins Bild.

Leider gab es in der ganzen Siegener Provinz kein Geschäft, das über ein entsprechendes Angebot verfügte, so daß die aktuelle Besetzung (zu Andreas, Markus und Kalli waren noch Manfred Kleber (git., ehemals Prussic Acid) und Olaf Bruch (bass) dazu gestoßen) die abenteuerliche Reise in die Großstadt Köln unternahmen, um sich umfangreich mit Kleidung einzudecken.

Das Ergebnis dieser Reise konnte der Fan anschließend anhand der Bilder einer Photosession bewundern. Es war, gelinde gesagt, sehr bunt.

Trotz des schrillen Outfits traten Area auf einem der ersten großen Metal Festivals im Siegerland auf: die “Metal Attack 86” präsentierte neben Area noch Szenegrößen wie Fact aus Essen und Breaker (nannten sich später in Accu§er um) und sollte als “die Stunde der Berserker” (Zitat Siegener Zeitung vom 20.01.86) in die Geschichte des Siegerlandes eingehen.

Leider standen anschließend wieder einige Besetzungswechsel an, bis Area dann Ihre erste konstante Besetzung zusammen hatte. Dem Erfolg stand jetzt nichts mehr im Weg.

 

Twilight

Die Besetzung Andreas Schmidt (voc.), Kalli Althaus (git.), Bertram Kölsch (git., ehemals Breaker/Accu§er), Jörg M. Vitt (bass) und Jörg Böcher (drums) fing an konzentriert gute Songs zu schreiben und aus dem ewigen Dunstkreis der allgemeinen Siegerländer Bandszene heraus zu treten. Der Bekanntheitsgrad wuchs auch überregional und Area konnte Hallen bis 500 Personen alleine füllen.Die logische Konsequenz war ein professionell, aufgenommenes Demo mit 4 Songs bei Ralf „Stempe drauf“ Freudenberg, das dann irgendwie über Umwege zu dem Label Fate Records aus Attendorn kam. Gute Kritiken z.B. durch den Metal Hammer folgten. Dieter Weizel von Fate Records hatte die nötigen Kontakte und das Interesse an der Vermarktung einer LP zusammen mit der Plattenfirma Ariola. Weitere 6 Songs wurden also geschrieben und zusammen mit dem Demo im September 1988 auf LP gebracht. Der Name: Twillight. Das Ergebnis konnte sich für damalige Verhältnisse wirklich hören lassen und schon nach kurzer Zeit war die erste Auflage vergriffen. Leider erhielt die Band nicht den notwendigen finanziellen Support und geplante Touren fielen ins Wasser. Trotzdem stieg der Bekanntheitsgrad weiter, erste offizielle Fan-Clubs wurden gegründet, Schulklassen, Presse und Fans besuchten Area teilweise wöchentlich im Proberaum. Oft war das Proben 2-3 mal pro Woche wirklich nicht mehr möglich.

Das Ergebnis aller Aktionen waren dann unter anderem 2 Gigs mit Golden Earing, Rosi Vista, Roger Chapmen , Zeltinger, Mama, Beast, Trans Am, Kingdom oder z.B. Accu§er. Es war mit Sicherheit die geilste Zeit, die Alle zusammen mit viel Spaß als verschworene Mannschaft verbracht haben. Ebenfalls ein Grund des Erfolges war die professionelle Hilfe der Roadcrew, die aus Gerd Krägeloh und den “Bülles Brothers” bestand.

 

The Falcon

Nichts ist für die Ewigkeit und nach diesem Motto wechselte erneut das Line Up. Crazy Bertram musste aus privaten Gründen nach England und Michael Vitt war nicht mehr so engagiert, wie es eigentlich hätte sein müssen. Area nahm dann Hansi Theis (git) und Olaf Bruch (bass) mit ins Boot, die die Band musikalisch noch weiter nach vorne bringen sollten. Weitere gute Gigs folgten und neues Material, dass sich deutlich von der ersten LP unterschied, wurde in Angriff genommen

Insgesamt wurden 11 Songs für die LP/CD „The Falcon“ geschrieben und in dem damals neuen Studio in Hilchenbach 1991 aufgenommen. Einen Song (“Breaking the spell”) wurde nach den Aufnahmen gestrichen. Das Ergebnis war irgendwie mittelprächtig, kritisch betrachtet wollte die Band einfach zu viel. Es wurde zu viel experimentiert und das Studio hatte auch noch nicht die Erfahrung, die vielleicht notwendig gewesen wäre. Aber trotzdem wurde die LP/CD gut verkauft über die Company Clockwork bzw. die CMV Cooperation Medien Vertrieb.

Direkt nach den Aufnahmen trennte sich das vorletzte Gründungsmitglied Kalli Althaus von der Band. Christoph Büdenbender füllte den Platz sehr gut aus und war innerhalb 4 Wochen fertig für den ersten Auftritt in Hessen.

Wie gesagt, Area hatten einen Plattenvertrag für „The Falcon“ mit der Company Clockwork aus Frankfurt abgeschlossen mit der Option, eine weitere LP aufzunehmen. Der Plan war es, ca. 15 Songs zu schreiben um dann später im Studio zu entscheiden, welche definitiv erscheinen sollen und welche nicht. 11 Songs waren Ende 1992 fertig und wurden im Ferndorfer Bunker als Demo für die Vorstellung der Songs bei der Plattenfirma live aufgenommen. Lediglich die Voice Takes wurden separat in dem Home Studio unseres ersten AREA Gittaristen Karl Heinz Althaus gezogen. Die Aufnahmen wurden zur Plattenfirma gesandt und auch für sehr gut befunden.

Allerdings war es in der damaligen Zeit durchaus üblich, Bands einfach abzuzocken. Nach und nach erfuhren die Musiker, dass Sie anteilig die Kosten für Studio übernehmen sollten. Weiterhin wollte man Area einen unbekannten Produzenten vorsetzen. Das Maß war einfach voll und Area gehörten zum Glück nicht zu den Personen, die eine LP um jeden Preis machen wollten oder mußten.

Area beschloss daher, den Vertrag nicht zu erfüllen. Allerdings war auch einfach anschließend in der Band die Luft raus.

 13 Jahre haben Andreas Schmidt und seine Mitmusiker hart zusammen gearbeitet, gestritten und auch den Erfolg gemeinsam genossen. AREA als damals dienstälteste Rockband im Siegerland senkte 1994 die Fahnen mit einem schönen Abschiedskonzert in der Otto Flick Halle. Und auch jetzt, rund 20 Jahre später blicken alle Areaner noch mit Stolz zurück auf die gemeinsame Zeit.

 

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